Reinigung von Solaranlagen in den Tropen

Dem regelmäßigen Reinigen von PV-Anlagen in tropischen oder subtropischen Gegenden kommt eine größere Bedeutung zu als weitgehend bekannt. Der feine, rote tropische Staub legt sich in der Trockenzeit wie eine Schicht auf die Module, die immer dicker und lichtundurchlässiger wird. Auch starke Regenfälle vermögen sie nicht mehr abzuschwemmen – anders als in Europa, wo eine PV-Anlage nicht unbedingt gereinigt werden muss. Der tropische Staub backt fest. Leistungseinbußen bis zum völligen Ausfall sind die Folge.
Weil die Reinigung einer größeren Anlage meistens umständlich ist, in großer Hitze ausgeführt werden muss und außerdem das Wasser knapp ist, wird diese nötige Wartungsarbeit viel zu selten ausgeführt.
Hier hilft nur eine effiziente Reinigungsanlage, die es gestattet, auch mit wenig Aufwand eine 75 m² große Anlage zu reinigen, wie das Video an unserer Partnerschule zeigt (zum Starten des Videos auf das Bild klicken) :
Diese 250 W-Pumpe (ca. 50 € im Versandhandel) wurde zunächst an der Hauswand montiert. Dazu kam ein Druckschalter, damit die Pumpe später durch Schließen des Hahnes auf dem Dach automatisch abgeschaltet wird.
Das Gehäuse – für den Regenschutz aus wasserfesten Wagonplatten gefertigt – war bereits zu Hause als „Bausatz“ vorkonfektioniert worden und brauchte nur noch zusammengeschraubt zu werden. Die starren Wasserleitungen aus schwarzem Kunststoff wurden später der Einfachheit halber durch Schläuche ersetzt.
Von der Pumpe wurde dann ein stabiler Schlauch durch das Innere des Gebäudes verlegt bis zu einer Stelle, wo die Wasserdurchführung durch die Wellblechplatten hindurchgelegt werden muss – Durchbohren verbietet sich natürlich. Der Schlauch ist aber zu dick, um ihn zwischen den Blechen hindurchquetschen zu können. Daher wurde die Durchführung durch ein 100 mm dünnes Metallrohr ausgeführt. (Die Anbringung des Schlauches von Vornherein auf der Außenseite des Daches ist wegen der starken Sonnen- und UV-Strahlung nicht nachhaltig).
Die nächsten 3 Bilder zeigen die Durchführung des 10 mm dünnen Rohres durch das Wellblech:
Auf der Außenseite wurde eine flexible Leitung an den Schlauch geschraubt, an deren Ende das bekannte Gardena-Klick-System zum Einsatz kommt. Über einen 15 m langen Flexschlauch, der niemals knickt, wird dann die Spezialbürste mit Teleskop angeklickt. Das Wasser spritzt durch feine Düsen zwischen den Borsten heraus.
Die Mannschaft ist zufrieden mit ihrer Arbeit!
Mit dieser Anlage lässt sich die 75 m² große Modulfläche in etwa 45 Minuten reinigen. Der Wasserverbrauch beträgt ca. 150 l, die aus einem Regenfass entnommen werden. Der Stromverbrauch ist minimal und stammt außerdem aus der Solaranlage.
Je nach Verschmutzungsgrad der Module steigt die Leistung der PV-Anlage nach der Reinigung rapide an, möglicherweise auf das Doppelte!
Je nach Jahreszeit lohnt sich die Reinigung in kurzen Etappen (alle 2 -3 Wochen) oder sonst im mehrmonatlichen Abstand.